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In Alltagsgeschichten

Hirtentäschle

 Also wirklich, so langsam darf der Frühling wirklich mal anläuten – vor der Türe liegt noch immer Schnee… Dafür habe ich mir den Frühling mit diesem allerliebsten Motiv von Daniela Drescher zu mir ins Nähstübchen geholt. Das Mädchen mit Hirtentäschelhalm in der Hand habe ich auf eine weitere Lesebuchhülle gestickt (kann sie jetzt sozusagen im Schlaf nähen, fünf Bucheinbände für das Waldorfschul-Lesebuch „Schau in die Welt“ habe ich in den letzten Tagen genäht). Ich mag das Hirtentäschelmädchen ganz sehr und freue mich unsagbar an all den schönen Motiven, die Daniela für uns gezaubert hat. Ach, ach, ach…..was für ein Glück.

Und Achduliebeslieschen: In den letzten Blogbeiträgen habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass wir uns dazu entschieden haben, die Stickdateien dieser Kollektion mal in einer größeren Variante als bisher zu gestalten, obwohl das doch unbedingt erwähnenswert ist, denn ich meine, dass sich unsere Entscheidung dazu mehr als gelohnt hat, auch wenn hierfür nun der kleine 10er-Stickrahmen leider nicht mehr genügt. Die meisten werden aber wohl auch größere Stickrahmen zur Verfügung haben (das war beim Kauf meiner Stickmaschine z.B. ein wichtiges Kriterium für mich, weil es einfach zu sehr einschränkt, wenn die Maschine nur einen kleinen Stickrahmen bietet).
Die neuen Motive (bis auf Motive wie das Meischen u.ä.) sind nun ca. 12 cm groß, die bisherigen ca. 8 cm – ein Sprung mit großer Wirkung. Danielas  Aquarelle sind so fein und detailreich – selbst wenn es auch bei den neuen Maßen recht aufwändig ist, ihre Zartheit in eine Stickdatei zu übernehmen, so hat Sandra beim Digitalisieren nun ganz klar mehr Möglichkeiten (und hat diese gekonnt und in sehr, sehr schöner Weise ausgeschöpft ♥). Ich finde, dass vor allem die feinen Gesichtszüge nun noch lieblicher und schöner zur Geltung kommen und bin mehr als glücklich und zufrieden und nehme gerne in Kauf, dass man je nach Motiv auch mal ein Stündchen an Zeit zum Sticken braucht – es lohnt sich allemal. Keine Sorge, es wird sicher wieder einmal Motive für den 10er-Rahmen geben, auch in der aktuellen Kollektion sind einige Motive mit dabei (z.B. die süße Meise mit Krönchen – und weitere kommen noch dazu).

 

Aus dem Nähkästchen geplaudert – klitzekleine Tipps von mir zum Sticken dieser Motive:

Ich achte immerzu darauf, das Stickgarn möglichst nah am Stickgrund abzuschneiden, um eine möglichst saubere und feine Optik zu erhalten. Dieser kleine Aufwand ist vor allem bei den Gesichtern Danielas zarter Wesen besonders lohnenswert. Das schwarz gestickte Äuglein z.B. ist ja sehr winzig und jedes Fadenfitzelchen, das sichtbar heraus ragt, verändert die Optik, weil eben dieses Fadenfitzelüberbleibsel beinahe so viel Raum einnehmen kann wie das Äuglein selbst (vor allem, weil sich das Garnende meist spaltet und dadurch noch voluminöser wirkt). Schneidet man den Garnanfang, bzw. das Garnende nicht ordentlich knapp ab, wirkt das Auge natürlich merklich größer als es sein sollte. Bevor meine Stickmaschine beginnt, das (erste) Auge zu sticken, halte ich den Anfangsfaden gespannt zur Seite (bitte Obacht!!!!) und lasse die Maschine dann sticken. Manchmal kommt es nämlich sonst vor, dass der Anfangsfaden ein bisschen in die Stickerei mit hinein gezogen wird und verheddert, das sieht dann gar nicht fein aus (vielleicht habt ihr aber ja ein ganz braves Maschinchen, das den Anfangsfaden unsichtbar im Gewebe verschwinden lässt. Meine macht das leider nur ganz selten). Genauso ist es beim Mund oder auch bei den Bäckchen oder wenn sich Fäden in das umliegende Gewebe schlängeln (ich ziehe solche Fadenenden bei Bedarf mit einer Nadel vorsichtig wieder heraus und schneide das Garn dann knapp an der Oberfläche ab). Nach dem Sticken nehme ich zusätzlich zur Stickschere manchmal sogar noch eine Lupe zur Hand (wer keine zu Hause hat: Die meisten Smartphones haben eine ;-), um solche Problemchen besser zu erkennen und entsprechend auszubessern. Wirklich, diese Mühe lohnt sich!

Stickdatei Mädchen mit Hirtentäschel, Daniela Drescher, Bucheinband für Lesebuch Schau in die Welt, Verlag Freies Geistesleben, Waldorfschule

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Ich wünsche euch allen ein ganz famoses Wochenende, hoffentlich gesellt sich der Frühling mit dazu!

Michèle ♥

Profilbild, Michèle Brunnmeier, Fotograf, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg