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In Allerlei

meine Muse

Gestern hab‘ ich sie nun losgelassen ins ferne Berlin, in die weite Welt, in ein (ihr) ganz eigenes Leben: Mein großes Mädchen  
Dieses Mädchen ist nicht nur mein Kind (was ja eigentlich schon ALLES bedeutet), sondern war die letzte Zeit auch meine größte und liebste Muse, die mich beharrlich ermuntert hat, beim Fotografieren nicht nur meine (sehr lieb gewonnene) Arbeit im Blick zu haben, daneben aber auch die Freiheit nicht unbedacht zu lassen, Bildergeschichten entstehen zu lassen, die frei und damit nicht für ein bestimmtes Projekt gedacht sind, sondern vielmehr dazu, zu experimentieren, mich selbst zu finden, ohne dabei jedoch zwangsläufig auch anderen gefallen zu müssen, bzw. auch mal mutig zu sein, sich etwas weiter aus dem Fenster zu lehnen.

Es gibt viele Bilder auf meiner Festplatte, die ich nicht zeige – natürlich sind das manchmal Bilder, die einfach nur mir/uns gehören und nicht für andere bestimmt sind. Manchmal sind aber auch Bilder dabei, die mich aus anderen Gründen verunsichern, sie auf meinem Blog zu zeigen. Viel zu oft denke ich darüber nach, was andere Menschen denken könnten, weil manche dieser Bilder vielleicht nicht in meinen gewohnten Rahmen passen.

Das war/ist auch bei dieser Serie der Fall, zu der mich Madeleine in den vergangenen Wochen angeschubst hat (aus der ich heute eine klitzekleine Auswahl zeige).

Ich werde es sehr vermissen, solche gemeinsamen Fantasiereisen mit meiner Tochter zu verwirklichen, vor allem aber vermisse ich bereits an diesem ersten Tag ohne sie zu Hause tausend andere Dinge mehr – angefangen bei den vertrauten kleinen Nieserchen, die morgens verlässlich ihr Aufwachen ankündigen…

Sie fehlt mir unsagbar.

 

Michèle ♥

Profilbild, Lillemor, Michèle Brunnmeier, Fotograf, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg